Achim, eine lebenswerte Stadt
Achim liegt direkt an der Weser am Rande einer Geestlandschaft. Achim ist das Zentrum im Nordteil des Landkreises Verden.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in zwei Ortschaften und sieben Ortsteil:
Ortschaften: Bollen Embsen |
Ortsteile: Achim Baden Badenermoor Bierden Borstel Uesen Uphusen |
Geschichte
Achim wurde erstmals im Jahre 1091 als Arahem urkundlich erwähnt. Die beherrschende Höhe des Lindenberges südlich von Bremen, an die sich das alte Arahem lehnte, ist eine heidnische Kult- und Gerichtsstätte gewesen. Achim war Versammlungsort eines sächsischen Hundertschaftsgerichts (Gogericht). Dreimal jährlich tagte das Gogericht bei der Gerichtslinde unter Vorsitz des Gografen, des "Stallers". Anfänglich wurde dieser gewählt, dann wurde dieses Amt den Herren von Clüver vom Erzbischofftum Bremen als Lehen übertragen. Die Bezeichnung Gogericht erhielt sich für den Verwaltungsbezirk bis 1852, seine Nachfolge trat ein Amtsgericht an. In Achim errichtete im 12. Jahrhundert die christliche Mission eine Taufkirche; sie war die Vorgängerin der heutigen bereits 1257 erwähnten St.-Laurentius-Kirche.
Von 1626 bis 1712 wurde Achim wechselweise von Dänen und Schweden und während des Siebenjährigen Krieges von französischen Truppen besetzt. Nach dem Wiener Kongress von 1815 gehörte Achim zum Königreich Hannover, welches 1866 preußische Provinz wurde. Mit dem Bau der Bahnstrecken zwischen Bremen und Hannover erhielt Achim 1847 einen Bahnhof. 1932 wurden die beiden Kreise Verden und Achim zum Kreis Verden zusammengelegt. Der Altkreis Achim verlor wirtschaftlich starke Gemeinden an Bremen (Hemelingen, Mahndorf, Arbergen und Sebaldsbrück).
Mit Wirkung zum 1. Mai 1949 wurde der Gemeinde Achim die Bezeichnung Stadt verliehen. 1972 wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform durch Zusammenschluss der Stadt Achim mit den Gemeinden Baden, Bierden, Bollen, Embsen, Uesen und Uphusen die neue Stadt Achim begründet.
Der Rat besteht aus 38 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister.
Nach Genehmigung der Bezirksregierung in Stade führt die Gemeinde Achim seit 1948 ein Wappen.
Gespaltener Schild, rechts auf rotem Grund ein nach links gekehrter silberner Kreuzbartschlüssel, links eine vom linken Schildrand ausgehende schwarze Bärenklaue auf silbernem Grund.
(nach der Verfügung der Bezirksregierung vom 31.3.1948; dabei ist zu beachten, dass nach den Regeln der Heraldik, der Wappenkunde, der Wappenschild vom Schildträger aus beschrieben wird.)
1) Wappenbegründung
Bei dem Achimer Wappen handelt es sich um eine um 1929 entworfene Kombination des Wappens des Erzstiftes Bremen mit dem Wappen der Adelsfamilie der Clüver, die im 15. bis 17. Jahrhundert zehn Gohgrefen des Gohgerichts Achim stellte. Der "Bremer Schlüssel" soll daran erinnern, dass Achim bis zum Jahre 1648, als mit dem Herzogtum Bremen-Verden bis 1715 unter schwedische Herrschaft kam, zum Erzstift Bremen gehörte. Die schwarze Bärenklaue dagegen weist auf die Bedeutung der eng mit dem Gohgericht und dem Orte Achim verbundenen Clüver hin und stammt aus dem Wappen der auf die Edelherren von Stumpenhusen und ihrer Hoyer Nachfolger.
Doch wie kamen die Clüver an das Bärenklauenwappen? Neben den Adelsfamilien Schucke und Schlepegrell waren auch die Clüver Ministerialen bzw. Vasallen der Grafen von Hoya. Alle drei Adelsfamilien führten eine Bärenklaue in ihren Wappen; was wohl auf eine Brisure, eine Minderung des Wappenbildes des Dienstherrn mit seinen zwei Bärenklauen, hindeutet. Im Ministerialenverzeichnis des Verdener Rigistrum ecclesie werden die Familien Clüver, Schlepegrell und Schucke auf ein altes Geschlecht zurückgeführt, "de Clawen genandt. Heffen al dre gefort eyne barenclawen im schilde." Dabei dürften sich die Clüver besonders mit der Bärenklaue identifiziert haben, lässt sich doch möglicherweise ihr Name - zumindest vom Klang her - mit mhd. klawe-Klaue in Verbindung bringen. Bereits im beginnenden 13. Jahrhundert führte Graf Heinrich I. von Hoya und von Stumpenhusen ein Siegel mit zwei Bärenklauen und der Legende SIGILLVM HENRICI DE STVMPENHVS. Somit dürften die Bärenklauen als Teil des redenden Wappens mit der Bedeutung Stumpen - als Stümpfe bezeichnet man bekanntlich abgetrennte Gliedmaßen - über die Clüver und über die Grafen von Hoya letztlich auf die Edelherren und Grafen von Stumpenhusen zurückgehen 2), deren Exponent Gerhard von Stumpenhusen Achim indirekt seine erste urkundliche Erwähnung verdankt. War er es doch, der durch seine Überfälle auf Besitzungen der Bremischen Kirche die Adelsversammlung im Jahre 1091 in der "villa Acheim" verursachte. .
Die Stadt zeichnet sich durch eine hervorragende Infrastruktur aus: durch ihre direkte Lage an der Bahnlinie Bremen - Hannover gibt es regelmäßige Zugverbindungen nach Bremen und Hannover, mit Anschluss an viele Fernverbindungen. Zu den Zeiten des Berufspendlerverkehrs verkehren die Züge in kurzen Abständen und ermöglichen so das direkte Umsteigen in den bremischen/hannöverschen Nahverkehr. Mehrere Buslinien verbinden Achims Ortsteile miteinander und mit umgebenden Orten. Des Weiteren ist Achim über drei Anschlussstellen an die Bundesautobahnen A1 und A27 angeschlossen. Besonders diese verkehrsgünstige Lage hat sie in den letzten 30-40 Jahren zu einer begehrten Wohnstadt für viele Familien gemacht.
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