Zukunftsprojekt Achim-West
Die Idee einer Anschlussstelle bietet Entwicklungschancen für die gesamte Stadt
Die Informationen auf dieser Seite sollen Ihnen einen Überblick über den Verfahrensstand sowie die politische Entscheidungsfindung und das weitere Vorgehen geben.
Unter dem Projektnamen "Achim-West" verfolgt die Stadt Achim, bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Land Bremen, die Planung einer Verkehrsinfrastrukturmaßnahme zur Entlastung der Landesstraße 158 Achim-Uphusen-Mahndorf und der Autobahnen rund um das "Bremer Kreuz" auf Achimer Gebiet. Die zunehmenden, belastenden Verkehre auf den beiden Bundesautobahnen und die mit dem Weserpark vorhandene und geplante gewerbliche und Einzelhandelsentwicklung in Bremen, erfordern neue Konzepte zur Verkehrsführung in dieser Wirtschaftsregion. Im Gewerbegebiet "Bremer Kreuz" sind zahlreiche Achimer und Bremer Betriebe beheimatet, die derzeit ungenügend an das Verkehrsnetz angebunden sind, was sich als erheblicher Standortnachteil auswirkt.
Das Gesamtprojekt besteht aus einer neuen Autobahnanschlussstelle an der BAB A27 unmittelbar vor dem Bremer Kreuz, einer neuen Planstraße in Verlängerung der "Theodor-Barth-Straße" in Bremen mit einer Autobahnquerung der BAB A1 in Höhe der Achimer Firma Vitakraft und einer Unterquerung der Bundesbahnlinie Hannover-Bremen mit Anschluss an die Landesstraße 158 in Achim-Bierden.
Ein neues Gewerbegebiet zwischen den Autobahnen BAB1 und BAB 27 und dem Achimer Ortsteil Uphusen dient der Finanzierung dieser Infrastruktur und soll die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Achim sichern.
Das sind die Problemstellungen des Projekts "Achim-West"!
1. Verkehrliche Entlastung des OT Uphusen
Die Uphuser Heerstraße ist heute als Verbindung der Gewerbegebiete Bremer Kreuz über die Thalenhorststraße zur BAB-Anschlussstelle Uphusen/Mahndorf stark durch Lärm und andere Emissionen belastet. Bei dem Zukunftsprojekt „Achim West“ handelt es sich um ein Infrastrukturvorhaben, bei dem insbesondere die Verbesserung der Verkehrssituation rund um die Anschlussstelle Uphusen/Mahndorf an der Autobahn A1 und um das Bremer Kreuz im Focus liegt.
Mit der Konkretisierung des Projektes Achim-West und der Bereitstellung von finanziellen Mitteln durch den Rat der Stadt Achim werden die verkehrlichen Auswirkungen in verschiedenen Planungsfällen erarbeitet. Das Verkehrsmengengutachten von 2008 wird somit auf Basis der inzwischen veränderten Voraussetzungen neu aufgestellt. Ein Planungsteam wird verschiedene Szenarien aufzeigen, in denen zusätzlich auch bereits die noch entstehenden Arbeitsplätze und damit verbundene Verkehre abgebildet werden.
2. Erschliessung neuer Gewerbeflächen
Das Infrastrukturprojekt Achim-West benötigt zu seiner Finanzierung auch die Schaffung und Vermarktung von Gewerbeflächen. Bereits im Flächennutzungsplan der Stadt Achim von 1999 als auch im regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Verden sind im südwestlichen Bereich des Bremer Kreuzes Gewerbeflächen ausgewiesen worden.
Eine Analyse der Prognos AG Bremen aus dem Jahre 2014 geht von einer Bruttowertschöpfung für die Region von bis zu 2,5 Milliarden Euro in einem Vermarktungszeitraum von 20 Jahren aus. Dabei könnten laut Prognos zwischen 1700 und 3600 neue Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Achim-West entstehen. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Achim in ihren bestehenden Gewerbegebieten auf 60ha Fläche über 2100 Arbeitsplätze angesiedelt. Dabei zeichnen sich die Ansiedlungserfolge durch eine gesunde Mischung aus kleinen und großen Unternehmen und einem gesunden Branchenmix aus, der sowohl Dienstleister z.B. aus dem IT-Bereich als auch Produktion und Logistik umfasst.
Die Zahlen zeigen, dass bei dem Projekt Achim-West auch die wirtschaftlichen Chancen für Achim und die Region sehr groß sind.
3. Freiraum-Entwicklung
Der Achimer Bruch mit seinen Besonderheiten, wie dem Niedermoorboden, der nassen Wiesen und den daran angepaßten Tieren und Pflanzen soll neben dem Gewerbegebiet ökologisch aufgewertet werden. Damit soll dem Storch, den Wiesenvögeln und den Amphibien ortsnah ein neuer Lebensraum geschaffen werden. Der aufgewertete Naturraum soll zukünftig ebenfalls als Naherholungsraum für alle Achimer mit attraktiven Rad- und Spazierwegen gestaltet werden.
Mit vielen kleinen Schritten und finanziellen Bausteinen zum Zukunftsprojekt!
Mit einem Investitionsvolumen von rd. 60 Millionen Euro, allein für die neue Verkehrsinfrastruktur, übersteigt dieses Projekt die Leistungsfähigkeit der Stadt Achim mit ihren rd. 31.000 Einwohnern deutlich.
Eine Realisierung ist nur gemeinsam mit finanzieller Beteiligung der Partner aus dem Landkreis Verden und aus Bremen, sowie über Verkehrsinfrastrukturmittel des Bundes und des Landes möglich. Da EU-Fördermittel für dieses Projekt aktuell nicht in Anspruch genommen werden können, ist eine Refinanzierung der hohen Investitionen nur realisierbar, wenn gleichzeitig die im Flächennutzungsplan der Stadt Achim seit 1999 und auch im regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Verden für eine industrielle und gewerbliche Nutzung ausgewiesene Fläche im südwestlichen Bereich des Bremer Kreuzes aktiv und kurzfristig für diese Zwecke erschlossen und vermarktet wird.
Das ist bisher geschehen!
In den frühen 2000er Jahren wurden gemeinsam mit der Gemeinde Oyten und dem Land Bremen Konzepte entwickelt, wie die verkehrliche Entlastung im Bereich des Bremer Kreuzes erreicht werden kann. Neben dem bereits erfolgten Ausbau der Anschlussstelle Sebaldsbrück wurden auch der Ausbau der BAB-Anschlussstelle Uphusen/Mahndorf (nicht erfolgt aufgrund fehlender Flächen) auch der Bau einer neuen Anschlussstelle Achim-West zur Entlastung der Uphuser Heerstraße angedacht.
Die beiden letztgenannten Projektideen bilden den mittlerweile genehmigten und mit den Bundesbehörden abgestimmten Entwurf für das Zukunftsprojekt Achim-West.
Für die Umsetzung ist die Anbindung der neuen BAB-Anschlussstelle an das Gewerbegebiet Bremer Kreuz und an die Uphuser Heerstraße unabdingbar. Der erforderliche Planfeststellungsbeschluss wird zzt. vorbereitet. Dieser stellt neben dem Planungsrecht auch die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der betroffenen BürgerInnen sicher.
Im November 2018 ist durch den Rat der Stadt Achim die Verkehrstrassenführung für den Planfeststellungsantrag in öffentlicher Sitzung verabschiedet worden. Die Gutachten zum Verkehr und Lärm wurden weiter aktualisiert und vervollständigt. Die notwendige Sicherung der Kompensationsflächen für Straßentrasse kann bis zur Einreichung der Planfeststellungsunterlagen sichergestellt werden. Die Planungsgrundlagen für das Gewerbegebiet und die Entwässerung sind in groben Zügen erarbeitet worden, um die Kostenkalkulation für das Gesamtprojekt erstellen zu können. Das Gewerbegebiet ist mit einer Nettovermarktungsfläche von über 90 Hektar angenommen worden.
Die Gespräche mit der Stadt Bremen zur künftigen Zusammenarbeit sind weiter intensiviert worden. In den gemeinsamen Arbeitsgruppen ist zum einen Einigkeit über den Gesamtkostenrahmen erzielt worden. Des Weiteren wurden die Straßenplanungen auf Achimer Seite mit den Planungen aus Bremer-Seite zum Ausbau der Theodor-Barth-Straße synchronisiert. Insofern ist davon auszugehen, dass in Bremen die notwendige Anpassung des Bebauungsplanes Theodor-Barth-Straße zeitgleich mit dem Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der Theodor-Barth-Straße auf Achimer Seite erreicht wird.
Auch für die neue Autobahnanschlussstelle Achim-West werden durch die niedersächsische Landesstraßenbehörde die Planfeststellungsunterlagen derzeit zusammengestellt, so dass von einer zeitlichen Synchronisierung des Verfahrens mit dem Achimer Verfahren ausgegangen werden kann.
Mehr Informationen erhalten Sie auch über die hier vorliegenden Dokumente, die für Sie als PDF-Download zur Verfügung stehen.
Bürgerbeteiligung und Informationen!
Die Stadt Achim möchte die Öffentlichkeit, aber auch im besonderen die von der geplanten Umnutzung des Gebiets "Achim-West" Betroffenen informieren und einbeziehen.
Es finden in unregelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen oder auch öffentliche Sitzungen politischer Gremien statt. Termine und ggf. auch Dokumentationen vergangener und Informationen zu geplanten Veranstaltungen zu "Achim-West" finden Sie unter den Dokumenten.
Im ersten Schritt der Bürgerbeteiligung wurden Interessenvertreter gewählt, die als Multiplikatoren vor Ort fungieren. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung wird der Vertreterkreis über Wege beraten die (Zwischen-) Ergebnisse des Planungsprozesses (in zwei Sitzungen) öffentlich zu kommunizieren sowie eine Bürgerbeteiligung zu relevanten Fragestellungen punktuell und aktiv einzubeziehen. In den Sitzungen mit dem gewählten Vertreterkreis soll insbesondere ein Austausch zu den Themen erfolgen, die die Einwohnerinnen und Einwohnern besonders bewegen.
Die Anliegen und Ideen werden dann anschließend in den Planungsprozess hineingegeben. Dabei wird beachtet, dass die Beteiligten zu ihren Anregungen Rückmeldungen erhalten.
Am 09.06.2017 trafen sich an zwei Treffpunkten jeweils ein gutes Dutzend interessierte Bürger/innen. Die Gruppe mit dem Schwerpunktthema Verkehr startete unter der Unterführung der Bahnlinie (Auf den Triften), begleitet von Herrn Schuster (Stadt Achim). Die Gruppen mit dem Schwerpunkt Gewerbe, Lärm, Siedlung sowie Naturschutz starteten gemeinsam vor dem Vitakraft Outletstore (Theodor-Barth-Straße/In den Ellern), begleitet von Frau Nadrowska, Herrn Keller und Herrn Balkausky (Stadt Achim) sowie Herrn Meyer (ctb, Projektsteuerung). Die unterwegs angesprochenen Themen wurden – so gut es das Wetter zuließ – notiert (siehe PDF-Downloads) und sollen im weiteren Planungsprozess Berücksichtigung finden. Zahlreiche kritische Fragen wurden auch vor Ort angesprochen.
Am 15.09.2018 hat eine Bürgerinformationsveranstaltung stattgefunden. Das Protokoll hierzu finden Sie in den PDF-Downloads (Dokumentation: Werkstatt Achim-West).
Als Ansprechpartner für das Thema Flächenankauf steht Ihnen die Wirtschaftsförderung der Stadt Achim zur Verfügung.
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